3 Säulen System der Schweiz einfach erklärt Das 3 Säulen System ­der Schweiz

Die Schweizer Alters­vor­sorge be­ruht auf dem 3 Säulen System. Die 3 Säulen (3-­Säulen-Prinzip) hat das Ziel, Sicher­heit und Lebens­qualität im Alter sicher­zu­stellen.

Warum die drei Säulen für deine private Vorsorge so wichtig sind.

Wie ist die Alters­vor­sorge der Schweiz auf­gebaut?

Die Altersvorsorge der Schweiz besteht aus der staat­lichen und beruf­lichen Vor­sorge (obligatorisch), sowie der privaten Vor­sorge (freiwillig). In diesen 3 Säulen zahlt entweder dein Arbeit­geber oder du als Privat­person ein. Wie sich die 3 Säulen genau unter­scheiden, erklären wir dir jetzt:

Das 3 Säulen System der Schweiz

1. Säule - Staatliche Vorsorge

Die erste Säule ist die obli­gatorische staat­liche Renten­versich­erung der Schweiz. Um deinen Existenz­bedarf finan­ziell ab­zu­sichern, umfasst die erste Säule verschiedene obli­gatorische Ver­sicher­ungen, vor allem die AHV (=Alters- und Hinter­lassenen­versicherung). Sie ist für alle in der Schweiz wohn­haften oder erwerbs­tätigen Personen.

Deine einge­zahlten Bei­träge werden nicht ange­spart, sondern direkt an die Rentner:innen gezahlt (Umlage­ver­fahren). Das bedeutet, dass auch du spätestens bei deiner Pen­sionierung eine monatliche Rente aus der ersten Säule erhältst, die von den Er­werbs­tätigen finanziert wird. Die Höhe der Renten wird gesetzlich ge­steuert und ist ab­hängig von den ein­ge­zahlten Bei­trägen.

Wenn du an­ge­stellt bist, dann werden die AHV-Beiträge durch deinen Arbeit­geber direkt von deiner Lohn­ab­rechnung ab­gezogen und an die Aus­gleichs­kasse über­wiesen.

2. Säule - Berufliche Vorsorge

Unter der 2. Säule versteht man die berufliche Vorsorge. Die berufliche Vorsorge setzt sich aus der Pensions­kasse (BVG) und der Unfall­versicherung (UVG) zusammen und zielt ebenso darauf ab, in angemessener Weise deinen Lebens­standard abzusichern – sei es im Falle eines Unfalls oder nach der Pensionierung.

Erwerbstätige Personen sind entweder obligatorisch (bei BVG-pflichtigem Jahres­lohn ab CHF 22'050.-) oder freiwillig der zweiten Säule des schweizerischen Sozial­versicherungs­systems angeschlossen. Im An­gestellten­verhältnis zahlst sowohl du als Arbeit­nehmer (Abzug von deinem Lohn), als auch dein Arbeit­geber in die Pensions­kasse ein.

3. Säule - Private Vorsorge

Die 3. Säule - auch Private Vorsorge genannt - ist zwar immer freiwillig aber eine wichtige Ergänzung, um den individuellen Lebensstandard in der Zukunft abzusichern.

Die 3. Säule wird unterteilt in die Säule 3a (gebundene Vorsorge) und die Säule 3b (freie Vorsorge). Die Säule 3a hilft den Erwerbstätigen, ein weiteres Vorsorgevermögen aufzubauen, um finanzielle Engpässe im Alter zu vermeiden.

Zugleich profitieren die Säule 3a Sparerinnen und Sparer von erheblichen Steuervorteilen. Die eingezahlten Vorsorgebeiträge können vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden, was die Steuerlast im Laufe der Jahre reduziert. Das Sparen in einer Säule 3a lässt sich aufgrund ihrer Langfristigkeit meist gut mit einer Anlagelösung kombinieren.

Im Vergleich sind die Renditechancen mit Anlagelösungen höher als bei einer herkömmlichen Säule 3a Kontolösung mit Zinsen.

Unterschied der Säule 3a und 3b

Guthaben in der Säule 3a sind gebunden, Guthaben in der Säule 3b nicht. Das heisst, das eingezahlte Geld in die Säule 3a kann frühestens 5 Jahre vor dem ordentlichen Pen­sionierungs­alter oder aus anderen bestimmten Gründen bezogen werden.

Da du das Vermögen aus der Säule 3b jeder­zeit be­ziehen kannst, gilt sie als flexibler im Vergleich zur Säule 3a. 

Wenn du Steuern sparen willst, ist die Säule 3a eine gute Wahl. Denn der jährlich in die Säule 3a einbezahlte Betrag (bis zum Maximalbetrag) kannst du vollumfänglich von deinem steuerbaren Einkommen abziehen, was deine Steuerbelastung über viele Jahre reduziert. Zudem unterliegt deine Säule 3a während der Laufzeit weder der Vermögens- noch der Ver­rechnungs­steuer und wird bei der Auszahlung getrennt von deinem übrigen Einkommen und zu einem reduzierten Satz besteuert. In die Säule 3b kannst du hingegen beliebig hohe Beiträge einzahlen, musst diese aber auch jährlich in der Steuer­erklärung angeben und ent­sprechend ver­steuern. 

Ob sich die Säule 3a oder die Säule 3b für dich eignet, hängt unter anderem auch von deiner Vorsorge­planung und deinen Lebens­zielen ab. Oft eignet sich die Säule 3b als Ergänzung, wenn die Vorteile der Säule 3a bereits vollständig aus­geschöpft sind oder das Guthaben in naher Zukunft benötigt wird, zum Bei­spiel für eine Weltreise.

Die Vorsorge­lücke – So wichtig ist die Säule 3a.

In der Schweiz können wir im Rahmen des 3 Säulen Systems für das Alter vorsorgen. Wer nicht vorsorgt, riskiert finanzielle Engpässe im Alter. Diese finanziellen Engpässe entstehen meistens, wenn die Renten aus der 1. und 2. Säule im Pen­sionierungs­alter nicht ausreichen. Dann be­steht eine so­genannte Vorsorge­lücke. 

Die Rente aus der ersten und zweiten Säule kann je nach Jahres­ein­kommen unter­schied­lich hoch sein (siehe Dia­gramm). Dadurch kann auch die Vorsorge­lücke unter­schiedlich au­sfallen.

Im Durchschnitt decken die Renten aus der 1. und 2.Säule den Bedarf einer pensionierten Person nur zu 60%. Die restlichen 40% (Vorsorge­lücke) kannst du mit der richtigen Planung deiner Vor­sorge decken: unter anderem mit der Säule 3a.

Wie du die Vorsorgelücke mit der Säule 3a schliessen kannst

Rechenbeispiel

Hans ist ledig, 64 Jahre alt und steht kurz vor seiner Pensionierung. Sein monat­licher Lohn beträgt bis zur Pen­sionierung CHF 7'500.- (netto). Er war 44 Jahre lang er­werbs­tätig und hat bei der 1. Säule keine Beitrags­lücken. Zudem hat er dank der obligatorischen Vor­sorge regel­mässig in die 2. Säule einbezahlt. Erspar­nisse und eine 3. Säule hat er jedoch nicht.

Was denkst du, kann Hans seinen heutigen Lebensstandard mit der Rente aus der 1. und 2. Säule weiterführen? 

Antwort

Verfügbare Mittel nach der Pensionierung:
Total: CHF 4'550.- = nur ca. 60% 

Hans Rente aus der 1. Säule (AHV) beträgt CHF 2'450.- und die Rente aus der 2. Säule (Pensionskasse) ca. CHF 2'100.-.

Heisst, dass Hans damit nur rund 60% (von CHF 7'500.-) seines Lebensstandards finanzieren kann. Hätte er über mehrere Jahre in die Säule 3a einbezahlt, könnte er möglicherweise diese Vorsorgelücke reduzieren oder sogar schliessen.

Wenn du wissen möchtest, wie hoch dein eigenes Säule 3a-Vermögen bei deiner Pensionierung sein könnte, dann berechne es jetzt mit dem frankly Vorsorgerechner.

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